Cookie-Einstellungen

Diese Website verwendet Cookies, um Ihr Surferlebnis zu verbessern. Sie können Ihre Cookie-Einstellungen anpassen oder alle Cookies akzeptieren. Datenschutzerklärung

Noch kein Konto?

Zurück zur

Exklusiver Beta-Zugang

Silent Luxury steht am Anfang einer Reise – getragen von Wertschätzung, inspiriert von bleibender Qualität. Es freut uns, dass Sie schon jetzt dabei sind – als Teil einer Leserschaft, die mehr sucht, als den schnellen Konsum – die bereit ist, neue Perspektiven zu entdecken, und inspirierende Einblicke schätzt.

Willkommen bei Silent Luxury.

Als einer der ersten 1.000 Abonnenten unseres Lifequality-Magazins laden wir Sie ein, Silent Luxury ein Jahr lang kostenfrei zu erleben – mit Zugang zu sorgfältig kuratierten Inhalten, die zum Innehalten und Weiterdenken einladen.

Nach Ablauf des Jahres entscheiden Sie in aller Ruhe, ob Sie für €5,99 pro Monat oder €59 im Jahr Mitglied bleiben möchten.

Sie haben bereits ein Konto?

Image

Der Horizont als Einladung zum Weiterzudenken.

Ein Feature über Ulrich Ladurner, die Philosophie des Weitblicks und wie sie gemeinsam mit der Architektur von Matteo Thun das viglius mountain resort prägt.

von Eva Winterer

24. November 2025

Es gibt Unternehmer, die Produkte schaffen. Und es gibt jene, die Weltbilder bauen. Ulrich Ladurner gehört zur zweiten Gruppe. Der Mann, der mit Dr. Schär glutenfreie Lebensmittel revolutionierte und Menschen mit Zöliakie Lebensqualität zurückgab, hat mit dem vigilius mountain resort etwas geschaffen, das weit über ein Hotel hinausgeht.

„Du bist mir wichtig", sagt Ladurner über seine Philosophie für glutenfreie Lebensmittel. „Es geht um Lebensqualität, es geht ums gut schmecken, es geht um Appetit." Dieser Satz gilt auch für das vigilius. Jeder Gast soll spüren: Du bist hier nicht Konsument. Du bist Mensch.

Die Kraft der Weite

„Die Stille ist die Voraussetzung für das Denken", sagt Ladurner, während er über das Vigiljoch blickt. „Und die Weite ist ein Vorbild für das Denken." Es ist kein Zufall, dass er diesen Satz auf 1.500 Metern Höhe ausspricht, wo 14 Heilquellen aus dem Berg entspringen und seit Jahrhunderten Menschen Kraft geben. Hier oben, wo die Welt ruhig wird, denkt man anders. Größer. Weiter.

„Ich muss über den Horizont schauen und ahnen, was dahinter sein wird oder sein könnte", erklärt er. „Daraus entsteht die Inspiration. Durch Denken entsteht Zukunft und durch Reden entsteht Qualität."

Ladurner ist überzeugt, dass es eine Gesprächskultur braucht, die offen und die positiv ist. Dabei entsteht Nähe und diese ist eine Voraussetzung für eine lebenswerte Zukunft. Es reiche nicht, einfach zu fragen, was man gerne hätte. „Es braucht ein intensives Gespräch – nur zu fragen, was man gerne hätte ist viel zu wenig. Daraus entsteht die Anforderung, die man sich selber setzt und daraus entsteht Bewegung“, so Ladurner.

„Ich muss über den Horizont schauen und ahnen, was dahinter sein wird oder sein könnte. Daraus entsteht die Inspiration. Durch das Denken entsteht dann die Zukunft und durch das Reden die Qualität."
Ulrich Ladurner

Vom Impuls zur Vision

Zurück zum vigilius mountain ressort und seiner Entstehung. Nur sechs Monate. So lange dauerte es von der ersten Besichtigung des baufälligen Hotels bis zur Unterzeichnung des Kaufvertrags. „Aber mein Gefühl war eben ein anderes, das Ganze wollte mir nicht mehr aus dem Kopf gehen", erinnert sich Ladurner. „Nur sechs Monate später habe ich dann den Kaufvertrag unterzeichnet und wurde somit Besitzer einer alten, baufälligen, irgendwie unappetitlichen aber trotzdem überaus faszinierenden Struktur, gelegen an einem einmaligen Platz."

Dann passierte ein Jahr lang: nichts. Bewusst. „Mir war bewusst, dass ich in der Tourismusbranche neu war und dass mir wegen meiner mangelnden Erfahrung in diesem Bereich Fehler passieren konnten. Doch gerade darin sah ich auch eine Chance, um eben etwas Innovatives auf die Beine zu stellen." Etwas Einzigartiges zu schaffen, das war die Idee. „Ich war überzeugt, dass dies nur in Verbindung mit diesem faszinierenden Platz am Vigiljoch möglich sein würde."

Der Ort selbst war von Anfang an der Maßstab.

Die Begegnung zweier Visionäre

„Du wirst nichts Schöneres schaffen können, als es dieser Platz schon ist." Mit diesen Worten begann Ulrich Ladurner das erste Gespräch mit Matteo Thun. Es war keine Herausforderung. Es war eine Einladung zur Demut.

„Matteo Thun hat diese meine Worte nicht etwa als Herausforderung zum Widerspruch gedeutet, sondern war von Anfang an damit einverstanden, diesen Schaffensprozess mit der nötigen Demut anzugehen", erzählt Ladurner. Nach Thuns Prinzip „eco not ego" sollten die Grenzen zwischen Architektur und Natur verschwimmen. „Eine Insel bilden, von der man glaubt, sie nur geträumt zu haben", so formulierte es Thun damals.

„In den zahlreichen Gesprächen stand nicht im Vordergrund, was nun erbaut werden sollte", erzählt Ladurner. „Das zentrale Thema war der Gast: was er fühlen, erleben, sehen ... und mit allen Sinnen wahrnehmen sollte."

Nach der Eröffnung 2003 ging die Arbeit weiter. Gemeinsam mit dem Team definierte Ladurner schließlich die Mission des vigilius: Ankommen, loslassen, glücklich sein, leben. "Diese vier „extrem einfachen Worte" stammen nicht von mir, sondern vom vigilius-Team. Ich war begeistert, denn diese Worte drücken die Basis für eine positive Lebenseinstellung aus, und zudem sind sie zeitlos. Ebenso hätten sie schon vor 100 Jahren formuliert werden können, und in 100 Jahren wären sie immer noch aktuell. Das ist auch wichtig, denn das vigilius mountain resort will weder Trends folgen, noch vorgeben."

Heute, über 20 Jahre später, sagt Matteo Thun: „Die Natur hat im Laufe der Zeit ihr Übriges dazugetan und dem ganzen Resort eine wunderschöne Patina verliehen. Es wird jedes Jahr schöner!"

sensus – Wenn der Berg zum Denkraum wird

Einmal im Jahr verwandelt sich das vigilius in einen Ort des Diskurses. Unter dem Titel „sensus" lädt Ladurner Wissenschaftler, Schriftsteller, Journalisten und Persönlichkeiten ein. „Sehnsucht als Perspektive des Wertewandels" lautet das Leitmotiv. Um Impulse zur gesellschaftlichen Weiterentwicklung zu geben, bringt Ladurner diese Menschen im vigilius mountain resort zusammen. Die Veranstaltungen widmen sich jeweils einem Themenschwerpunkt. Zuletzt dem Thema „Zugehörigkeit".

Es sind keine akademischen Debatten, sondern Gespräche, die etwas bewegen sollen. Der Berg als neutraler Raum für Gedanken, die über den Tellerrand hinausgehen. „Neue Horizonte müssen immer neu betrachtet werden", sagt Ladurner. „Erfolg von gestern ist nicht der von morgen." Die Frage, die er sich stellt: „Ist die Innovation radikal genug?"

Radikal – das Wort leitet sich ab von „radix", dem lateinischen Begriff von Wurzeln ab. Und genau darin liegt eine tiefere Bedeutung: Wer sich heute mit den Wurzeln beschäftigt, ist radikal im besten Sinne. Denn Neues kann nur wachsen, wenn eine Pflanze gesunde Wurzeln hat.

„Die Seilbahn bedeutet, dass beim Hinauffahren sich der Blick weitet, Meter für Meter. Den Blick von der Kleinheit der Dinge, zur Weite, den Wolken, dem Geruch – alles verändert sich. Und gleichzeitig ist es eine Rückkehr zu sich selbst. Mit der Zeit."
Ulrich Ladurner

Die "Insel" am Berg und das Meer

Das Vigiljoch ist eine Insel. Autofrei, nur mit der Seilbahn erreichbar, ein Refugium der Langsamkeit auf 1.500 Metern. Hier entspringen 14 Heilquellen, deren Wasser seit 80 Jahren für Trinkkuren genutzt wird. Es speist die Wasserleitungen des Hotels, fließt durch den dreigeschossigen Spa-Bereich, füllt den Pool. Wasser ist hier nicht selbstverständlich, sondern kostbarstes Gut.

Ein Wasser-Sommelier hütet die Geschichten dieser Quellen, erzählt von ihrer mineralisierenden Kraft, von den Mythen, die sich um sie ranken. Es ist die Wertschätzung der Lebensquellen, deren Wert wieder bewusst geschmeckt werden soll. Denn dieses Wasser fließt, irgendwann, ins Meer. Alles ist miteinander verbunden. Die Reinheit des Wassers am Berg, die Gesundheit der Ozeane – es ist derselbe Kreislauf.

„Wir sind zwar weit vom Meer entfernt, doch als ‚Insel' am Berg fühlen wir uns tief mit den Rhythmen der Natur verbunden – und ebenso mit der Verantwortung, sie zu schützen", sagt man im vigilius. Deshalb veranstaltete das Resort in diesem Jahr im Mai das Oceanic Global Film Festival. Ein Abend, der ganz im Zeichen des Schutzes der Meere stand. In der Bibliothek des Hotels wurden fünf Kurzfilme zum Thema „Save the Oceans" gezeigt.

Was andernorts Marketing sein mag, ist hier gelebte Überzeugung. „Eco not ego" bedeutet: Verantwortung kennt keine geografischen Grenzen. Das vigilius steht für Zero CO2, Zero Kilometer, Zero Waste – im Hotel wie in der Welt.

Der kritische Blick

Ladurner ist kein Mann der leisen Töne, wenn es um die Zukunft geht. „Grundsätzlich bin ich der Meinung: wir waren noch nie so gesteuert, wie heute. Vor allem aus kommerziellen Interessen", sagt er mit Nachdruck. „Durch die subtile Art der Kommunikation wird ein Masseneffekt erzielt, der nicht gut, und vor allem nicht gesund ist."

Dieser Weg führe die Gesellschaft weg von den wichtigen Dingen im Leben. „Es schadet unserer Gesundheit und unserem Wohlgefühl. Dieses Wir-Gefühl, das hier erzeugt wird, ist nicht gewollt, sondern gesteuert. Dabei entsteht ein gefährlicher Negativeffekt, der nicht mehr weit weg ist von einer Art Faschismus. Der Unterschied ist: in den 1930er-jahren hat der Faschismus politisch funktioniert, jetzt funktioniert er über die Wirtschaft."

Es sind deutliche Worte. Aber Ladurner ist kein Kulturpessimist. Er zeigt Alternativen auf. „Wir dürfen wirtschaftliche Interesse nicht generell ausschließen, weil sie Grundlage für Arbeit und Beschäftigung sind. Wenn jemand sagt, er hat die besten Spaghetti der Welt, dann ist das legitim. Dann essen die Leute vielleicht etwas Spaghetti und das ist ein guter Effekt für das Unternehmen." Verwerflich finde er es dagegen, „wenn Zeit besetzt wird und Gefühle der Selbstbefriedigung erzeugt werden." Die Frage sei immer: Wem dient unser Handeln?

Einfach: sein

„Ein Schlüssel für eine bessere Zukunft lautet: ‚Einfach: sein'", sagt Ladurner. Es ist auch das Credo des vigilius. „Wir bewegen uns heute alle in einem Umfeld das schwer zu überblicken ist. Alles ist durch Komplexität zugedeckt. Wenn ich auf mein Handy blicke und einen ganzen Tag dafür aufwenden müsste, um es nur im Ansatz zu verstehen, dann sage ich: ‚Nein, da mache ich nicht mit'. Entweder die Dinge funktionieren so, dass es uns allen besser geht, oder wir sollten es lieber lassen."

Wie ein Baumstamm: Das vigilius mountain resort liegt Sommer und Winter eingebettet in die Landschaft. I Photo: Tobias Kaiser

Matteo Thun hat diese Philosophie in Architektur übersetzt. „Botanische Architektur", nennt er seinen Ansatz. „Das bedeutet, mit der Natur zu bauen und nicht gegen sie. Die Südtiroler Landschaft sollte die Architektur beeinflussen und nicht umgekehrt. Wenn dies nicht gegeben ist, plädiere ich für einen generellen Baustopp in den Alpen!" Grüne Architektur sei kein Trend, sagt Thun. „Sie ist die Rückkehr zur Normalität."

Das Vermächtnis für morgen

Was bleibt nach 20 Jahren? Ein Hotel, das schöner wird mit der Zeit. Ein Team, das seine Mission selbst formuliert hat. Eine Haltung, die Generationen überdauern wird.

„Projekte, die im Einklang mit dem Genius Loci stehen, die Generationen überdauern", sagt Ladurner. Der Anspruch der Gäste gehe immer mehr in Richtung Nachhaltigkeit; eines der wichtigsten Kriterien bei der Auswahl von Hotels heute.

„Die Hospitality-Industrie muss nach den Veränderungen unserer Gesellschaft durch die Pandemie umdenken und auf langfristig angelegte Konzepte setzen, bei denen Reduzieren, Wiederverwenden und Recyceln die Keywords sind; also Energieeffizienz für neue, widerstandsfähige und schadstoffarme Gebäude, Einbeziehung des Lebenszyklus von Baumaterialien, Entsorgung und Wiederverwendung von Baustoffen."

Das vigilius war Pionier. Bereits 2003 erhielt es als erstes Hotel Italiens die Klimahaus-A-Zertifizierung. Es folgten unzählige Auszeichnungen: 2005 der Panda d'Oro des WWF, 2016 der Lignius Award, von 2021 bis 2023 der Earth Check Gold Award. Doch Ladurner interessiert sich nicht für Trophäen. Die Frage, die er sich stellt, lautet: Ist die Innovation radikal genug? Gehen wir wirklich zu den Wurzeln zurück?

Der Blick weitet sich

Die Seilbahn gleitet hinauf zum Vigiljoch. Fünfeinhalb Minuten dauert die Fahrt. „Seilbahn bedeutet, dass beim Hinauffahren sich der Blick weitet, Meter für Meter", sagt Ladurner. „Den Blick von der Kleinheit der Dinge, zur Weite, den Wolken, dem Geruch – alles verändert sich. Und gleichzeitig ist es eine Rückkehr zu sich selbst. Mit der Zeit."

Das vigilius mountain resort wirkt wie ein gelebtes Versprechen. An die Natur. An seine Gäste. An die nächsten Generationen. Es ist ein Ort, der lehrt, weshalb wahre Radikalität bedeutet, zu den Wurzeln zurückzukehren. Dass Einfachheit der Schlüssel zur Zukunft ist. Und dass der Horizont eine Einladung ist, weiterzudenken.

Ulrich Ladurner hat nie aufgehört, über den Horizont hinauszuschauen. Er ahnt, was dahinter sein könnte. Und daraus entsteht die Inspiration. Daraus entsteht Zukunft. Das vigilius ist ein Teil dieser Zukunft. Gebaut aus Holz, Glas, Lehm und Weitblick.

Und es wird jedes Jahr schöner.

Die Einladung zum Weiterlesen:

Insights

Eintauchen in die Welt der Entspannung des vigilius mountain resort in Südtirol: Wie fünf Materialien auf 1.500 Meter Seehöhe die Seele des Resorts bilden und die Sinne verzaubern.

weiterlesen...

Was geschieht, wenn man sich auf 1.500 Meter Seehöhe von der Zeit entkoppelt? Das vigilius mountain resort zeigt es jeden Tag aufs Neue. Über den ersten Tag im vigilius mountain resort, oder wie man lernt, wieder bei sich anzukommen. Eine Selbsterfahrung. Zum Nachahmen empfohlen.

weiterlesen...