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The Royal Danish Academy's graduation show features 12 young creatives from 9 different nationalities, that each explore themes of sustainability, diversity, and identity. In the picture a work of Leonie Winterhalter.
The Royal Danish Academy's graduation show features 12 young creatives from 9 different nationalities, that each explore themes of sustainability, diversity, and identity. In the picture the work of Leonie Winterhalter. I Photo: James-Cochrane

Couture Régénérative: Die schönste Form der Langlebigkeit

Aus der Vielfalt der Copenhagen Fashion Week hat Silent Luxury vier Labels ausgewählt, die beispielhaft für eine regenerative Modeästhetik stehen.

von Ella Carlucci

10. August 2025

Die Copenhagen Fashion Week 2025 festigt ihren Status als zentrale Plattform für skandinavische Mode, die Nachhaltigkeit und bewusste Innovation ins Zentrum stellt. Seit ihrer Gründung 2006 hat sie sich zu einem globalen Impulsgeber entwickelt, der Designer ermutigt, über kurzlebige Trends hinauszugehen und stattdessen auf langlebige, ethische Praktiken zu setzen. Mit einem Fokus auf regenerative Ansätze – von Kreislaufwirtschaft bis kultureller Tiefe – zieht CPHFW Marken an, die diese Perspektive teilen.

Silent Luxury sieht vier Brands, die beispielhaft diese Werte der Branche verkörpern: Bonnetje mit seiner Upcycling-Kunst, Freya Dalsjøs handwerklicher Präzision, Rabens Saloners eklektischer Langlebigkeit und The Garments zeitloser Souveränität. Lassen Sie uns direkt in die Designs eintauchen.

Bonnetje: Kreislauf-Intelligenz durch Upcycling

Bonnetje, eine Kopenhagener Marke, arbeitet mit vorhandenen Materialien und transformiert sie durch präzises Upcycling in neue Silhouetten. Ausgangspunkt sind oft klassische Herrenanzüge, die zerlegt, neu zusammengesetzt und auf links gedreht werden, um versteckte Details wie Nähte, Taschen und Futter sichtbar zu machen. Diese Arbeitsweise verbindet Vergangenes mit Neuem und setzt auf die gezielte Bewahrung vorhandener Ressourcen.

Die Kollektionen zeichnen sich durch klare Schnitte aus, die Strenge und Weichheit in Balance bringen. Gedämpfte Grautöne, Marineblau und Schwarz betonen die Texturen der recycelten Stoffe, während asymmetrische Linienführung und Drapierungen dem Material neue Lesarten geben. Die Designs folgen einem klaren Gestaltungsprinzip: gebrauchte Stoffe werden zugeschnitten, neu zusammengesetzt und so zu zeitgemäßen Silhouetten geformt, die die Qualitäten des ursprünglichen Materials sichtbar lassen.

Unser Fazit: Bonnetje erweist sich als Vorreiter einer intelligenten Kreislauf-Logik, in der gebrauchte Stoffe zugeschnitten, neu zusammengesetzt und zu zeitgemäßen Silhouetten geformt werden, die die Qualitäten des ursprünglichen Materials sichtbar lassen. Die Kollektionen verbinden Elemente vergangener Epochen mit neuen Perspektiven und schaffen eine Balance zwischen Tradition und zeitgenössischer Raffinesse.

Freya Dalsjø: Kulturell Eingebettet in Handwerklicher Präzision

Freya Dalsjø, das Kopenhagener Label unter der Leitung von Freya Dalsjø, Karis Dalsjø und Mikkel Schou, ist tief in der skandinavischen Ästhetik verwurzelt, in der präzises Handwerk und Materialkenntnis den Kern bilden. Verarbeitet werden ausschließlich natürliche Materialien höchster Qualität wie Wolle, Kaschmir, Seide, Leder und Silber. Die Entwürfe verbinden traditionelle Verarbeitungstechniken mit zeitgenössischen Schnitten und schaffen so ein greifbares Erbe kultureller Tiefe.

Die Silhouetten entfalten sich skulptural, inspiriert von der rauen Schönheit nordischer Landschaften. Fließende Falten erinnern an Fjorde, silberne Akzente fangen das klare, kühle Licht ein. Wollmäntel mit drapierten Partien vereinen die weiche Haptik von Kaschmir mit der strukturellen Festigkeit von Leder. Auch in leichten Seidenblusen wird dieser Designansatz sichtbar: Avantgardistische Schnitte treffen auf feine Muster, die dezent an Folklore anknüpfen, ohne ins Dekorative zu gehen.

Unser Fazit: Freya Dalsjøs Arbeit ist ein bedachter Dialog mit den Materialien, bei dem Nachhaltigkeit in jedem Entwurf verankert ist. Die Kollektionen schlagen Brücken zwischen Epochen, verbinden traditionelle Verarbeitungstechniken mit zeitgenössischen Formen und verankern kulturelle Identität in einer globalen Ära. Jedes Stück zeigt eine Präzision, die sich in der Auswahl der Materialien, der Verarbeitung und der konstruktiven Umsetzung widerspiegelt. 

Rabens Saloner: Langfristigkeit in Ekletischer Eleganz

Rabens Saloner, 2007 von Creative Director Birgitte Raben gegründet, verbindet Moderne und traditionelles Handwerk zu einem kontinuierlichen Gespräch, das in Kopenhagen und Bali seinen Ursprung findet – einem Ort, an dem Raben halbjährlich lebt und arbeitet. Die Marke vereint abenteuerliche Eklektik mit sinnlicher Rock-’n’-Roll-Energie und setzt auf Langfristigkeit durch natürliche Färbungen, tragbare Formen und Materialien, die mit der Zeit reifen.

Die Kollektionen wirken lässig und zeitgenössisch. Fließende Kleider in erdigen Tönen mit lebhaften Farbakzenten verweben balinesische Handwerkskunst mit skandinavischer Schlichtheit. Pflanzliche Färbemethoden erzeugen Nuancen, die sanft verblassen und den Stücken ein würdiges Altern verleihen. Asymmetrische Seidenröcke und Kaschmirpullover mit handgefertigten Details schaffen eine Balance aus Sinnlichkeit und Alltagstauglichkeit. Diese Philosophie legt den Fokus auf faire Produktion und Designs, die mitleben. Farben entwickeln Patina, Formen passen sich an, und jedes Stück trägt Spuren seines individuellen Weges.

Unser Fazit: Rabens Saloner vereint balinesische Handwerkskunst mit skandinavischer Klarheit zu einer langlebigen Ästhetik, die mit der Zeit an Charakter gewinnt. Die Kollektionen entstehen in fairen Produktionsprozessen, setzen auf pflanzliche Färbungen und auf Schnitte, deren Proportionen und Farbwirkung auch nach Jahren Bestand haben. Jedes Stück trägt so den Anspruch in sich, über Trends hinaus Bestand zu haben.

The Garment: Ruhige Sprache in Zeitlosem Design

The Garment, seit 2020 etabliert, widmet sich einem Handwerk, das in makellosen Strickwaren und präziser Schneiderkunst kulminiert. Die Marke schafft Silhouetten, die souveräne Zurückhaltung ausstrahlen und in harmonischen Farbwelten Klarheit und Minimalismus zu einer ruhigen, selbstbewussten Sprache verbinden.

Die Entwürfe entfalten sich in klaren Linien. Strickpullover in neutralen Tönen überzeugen durch perfekte Passformen, Mäntel finden Harmonie in ihren Konturen. Details wie nahtlose Übergänge und hochwertige Garne rücken die Funktionalität in den Vordergrund, während subtile Kontraste zwischen Klassik und Moderne bestehen. Monochrome Looks betonen die Texturen und laden zu einer Auseinandersetzung mit dem Wesentlichen ein.

Unser Fazit: The Garment steht für eine ruhige, zeitlose Formensprache, die auf makellose Verarbeitung und präzise Schnitte setzt. Die Kollektionen entstehen aus hochwertigen Garnen und sorgfältig ausgewählten Stoffen, deren Qualität in Passform, Nahtführung und Proportionen sichtbar wird. Jedes Stück ist darauf ausgelegt, über Jahre hinweg seine Form und Ästhetik zu bewahren.

Von Kopenhagen aus gedacht: Impulse für eine neue Beständigkeit

In den lichtdurchfluteten Hallen Kopenhagens zeigt die Fashion Week 2025 eine klare Ausrichtung auf regenerative Mode. Marken wie Bonnetje, Freya Dalsjø, Rabens Saloner und The Garment setzen Upcycling, natürliche Materialien und langlebige Formen an die Spitze ihrer Arbeit und machen sie zu einem erkennbaren Leitmotiv skandinavischer Mode. Dieser Ansatz stärkt die Position der Region als Impulsgeber in einer globalen Entwicklung.

Der dänische Modemarkt bewegt sich in einem Volumen von rund 10–15 Milliarden Euro. Exporte tragen mit 5–7 Prozent zum EU-Modehandel bei. Prognosen gehen für den Zeitraum bis 2025 von einem Wachstum um 20–30 Prozent in regenerativen Segmenten aus und getragen von einer Käuferschaft, die Qualität als entscheidendes Kriterium versteht. Die Copenhagen Fashion Week greift mit „Sustainability 2.0“ einen Megatrend auf, der aktive Erneuerung statt reiner Erhaltung in den Mittelpunkt stellt und so die Markenbekanntheit sowie die internationale Sichtbarkeit steigert.

Damit entsteht ein Bild von Mode, die nicht nur saisonale Strömungen abbildet, sondern eine klare Entwicklungsrichtung vorgibt. Die Verbindung von Designqualität, Materialbewusstsein und kultureller Einbettung schafft eine Grundlage, auf der der Sektor stabil wachsen kann – in Skandinavien und darüber hinaus.