
Der kultivierte Minimalist
von Ruth Reitmeier
Der kultivierte Minimalist
Weniger ist mehr: Wie moderne Gentlemen mit drei einfachen Schritten und hochwertiger Naturkosmetik ihre Hautpflege zur täglichen Meditation machen
von Ruth Reitmeier
Die Philosophie des "Weniger ist mehr” gilt besonders für die männliche Hautpflege. Während Frauen oft auf komplexe Multi-Step-Routinen setzen, reichen für Männer meist wenige, aber hochwertige Produkte. Ganz nach der Empfehlung von Hippokrates: “Sei mäßig in allem, atme reine Luft, treibe täglich Hautpflege und Körperübung.”
Dr. Annelies Loibl, Integrativmedizinerin und Gründerin der österreichischen High-End-Naturkosmetikmarke ATTIÈL philoceuticals unterstreicht das. Ein eine Basis-Gesichtspflege für Männer, so Loibl bestehe aus drei Produkten: Cleanser, Toner, Creme. Und manchmal geht auch weniger.
Das Basisprogramm für Ihn
Der Cleanser: Die Hautpflege beginnt mit der milden Reinigung der Haut, etwa mit einer leichten Cleansing Lotion. „Falls nötig“, betont Loibl. Denn im Sommer ist es für viele Männer ausreichend, die Haut abends mit Wasser zu waschen, da das überschüssige Hautfett im Zusammenspiel mit Wasser eine natürliche Reinigung ergibt. Anders sieht es in der kühlen Jahreszeit aus, wo Heizungsluft selbst fettiger Haut zusetzt und sie austrocknen kann.
Der Toner: Nach der Rasur und als Vorbereitung auf die Hautcreme dient ein Toner als milder Ersatz eines Rasierwassers. Der feine Sprühnebel eines guten Hydrolats beruhigt und erfrischt die Haut und bereitet sie auf die nachfolgende Pflege vor. Den Schritt des Serums können sich Männer zumeist sparen, zumal Seren für pflegebedürftige Haut konzipiert sind.
Die Creme: Die Gesichtscreme wählt man(n) nach Hautbild und -bedürfnis, also für fettige oder unreine Haut, normale oder Mischhaut, empfindliche, trockene und/oder reife Haut.
Das war’s auch schon. Doch fehlt da nicht noch etwas? Sonnenschutz?
„Sonnenschutz zählt für mich nicht zum Basisprogramm“, sagt die Ärztin. Das überrascht, denn dass Sonnencreme der einzige zuverlässige Schutz gegen Hautalterung – und nicht zu vergessen Hautkrebs – ist und folglich immer und überall, sommers wie winters getragen werden sollte, wird seit ein paar Jahren unermüdlich gepredigt – zumindest im Internet.
Laut Loibl sei dies weder sinnvoll, noch besonders gut für die Haut: „Sonnenschutz sollte man dabeihaben und auftragen, bevor man sich länger in der Sonne aufhält, sonst nicht. Für einen Tag im Büro hinter Jalousien braucht man ihn nicht.“
Auch von Kombiprodukten aus Sonnenschutz und Gesichtscreme rät sie ab. In diesen Kombi-Produkten käme die pflegende Komponenten in den Formulierungen zu kurz, da der Lichtschutz viel Platz im Produkt braucht. Unverändert gilt: Wer sich jedoch bei intensivem Sonnenschein im Freien aufhält, sollte seine Haut unbedingt vor UV-Strahlung schützen.
Insights
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Der kultivierte Minimalist: Wie eine neue Generation von Männern Naturkosmetik für sich entdeckt und dabei auf bewusste Einfachheit setzt. Ein Blick auf ATTIÈL und die neue Pflegephilosophie.
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